Blog: Der Zyklus der Frau: Phasen, altes Frauenwissen und Yoga für mehr Balance
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Der Zyklus der Frau

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Phasen des Zyklus

Zyklusphasen, altes Frauenwissen und Yoga für mehr Balance

Der weibliche Zyklus ist ein faszinierender und komplexer Prozess, der oft nur auf seine biologische Funktion reduziert wird. Doch in vielen alten Kulturen wurde der Zyklus als etwas Heiliges angesehen – als Spiegel der Natur und ihrer Zyklen. In der heutigen Gesellschaft hat sich das Verständnis über den weiblichen Zyklus zwar weiterentwickelt, aber dennoch ist der Umgang damit oft von Unwissenheit und Tabuisierung geprägt. Der weibliche Zyklus ist jedoch weit mehr als nur eine körperliche Funktion; er ist eng mit der emotionalen, geistigen und spirituellen Gesundheit verknüpft.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die vier Phasen des weiblichen Zyklus, erklären, wie diese Phasen außer Balance geraten können, und zeigen auf, wie Yoga, Meditation und Atemtechniken dabei helfen können, das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Die vier Phasen des Zyklus

Der weibliche Zyklus besteht aus vier Phasen, die in Harmonie miteinander arbeiten und eine Frau während eines durchschnittlichen 28-Tage-Zyklus begleiten.

  1. Menstruationsphase (Tag 1-5)

Die Menstruationsphase ist der Beginn eines neuen Zyklus und steht für Loslassen und Erneuerung. In dieser Phase wird die Gebärmutterschleimhaut, die sich auf eine Schwangerschaft vorbereitet hat, abgebaut und ausgeschieden. Dies ist eine Zeit des Rückzugs und der Reflexion.

  1. Follikelphase (Tag 6-14)

In der Follikelphase steigt der Östrogenspiegel, was zu einem wachsenden Gefühl von Energie und Kreativität führt. Diese Phase wird oft als Frühling des Zyklus bezeichnet, da sie von Aufbruch und Erneuerung geprägt ist. Der Körper bereitet sich darauf vor, ein Ei zu reifen, während sich die emotionale Energie auf Außenwelt und Neues fokussiert.

  1. Ovulationsphase (Tag 15-18)

Die Ovulation, auch als Eisprung bekannt, ist der Höhepunkt des Zyklus. Dies ist die fruchtbarste Zeit, in der das Ei bereit zur Befruchtung ist. Östrogen und Testosteron sind in dieser Phase auf ihrem Höchststand, was oft zu einem Gefühl von Klarheit, Anziehungskraft und Energie führt.

  1. Lutealphase (Tag 19-28)

In der Lutealphase bereitet sich der Körper entweder auf eine Schwangerschaft vor oder beginnt, sich wieder auf die nächste Menstruation einzustellen. Die Progesteronproduktion steigt an, und viele Frauen verspüren eine größere Sensibilität und das Bedürfnis, sich nach innen zu kehren. Diese Phase wird oft mit dem Herbst des Zyklus verglichen, wenn Rückzug und Erneuerung bevorstehen.

Wenn der Zyklus aus der Balance gerät

Die moderne Lebensweise kann den natürlichen Zyklus der Frau aus dem Gleichgewicht bringen. Stress, unausgewogene Ernährung, Schlafmangel oder hormonelle Verhütungsmittel können dazu führen, dass die Zyklusphasen verkürzt oder verlängert werden oder dass Symptome wie starke PMS (prämenstruelles Syndrom), schmerzhafte Menstruation oder unregelmäßige Zyklen auftreten. Diese Symptome deuten oft auf ein Ungleichgewicht der Hormone hin.

Zum Beispiel kann eine verkürzte Follikelphase darauf hinweisen, dass der Körper nicht genügend Zeit hat, um ein Ei zu reifen, was auf hormonelle Dysbalancen hinweist. Eine verlängerte Lutealphase kann zu einem Anstieg von PMS-Symptomen führen, die mit Gereiztheit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen einhergehen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 spielen chronischer Stress und Umwelteinflüsse eine wesentliche Rolle bei der Störung des weiblichen Zyklus.

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Altes Frauenwissen und der Zyklus
Altes Frauenwissen und der Zyklus

Altes Frauenwissen und der Zyklus

In vielen alten Kulturen wurde der weibliche Zyklus als ein Spiegel der Natur betrachtet. Der Menstruationszyklus war in vielen indigenen Gesellschaften mit den Mondphasen synchronisiert, und Frauen verbrachten ihre Menstruationstage oft in „Mondhütten“, um sich zu regenerieren und die Verbindung zu ihrer inneren Weisheit zu vertiefen. Dieses alte Wissen betonte die Bedeutung von Ruhe und Selbstfürsorge während der Menstruation und das zyklische Leben im Einklang mit den natürlichen Rhythmen.

Yoga, Meditation und Atemtechniken für Balance im Zyklus

Verschiedene wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Yoga, Meditation und Atemübungen eine positive Wirkung auf das hormonelle Gleichgewicht und den Menstruationszyklus haben können . Yoga und Atemtechniken können dabei helfen, das Nervensystem zu beruhigen, den Hormonhaushalt zu regulieren und Stress zu reduzieren – alles entscheidende Faktoren für einen ausgeglichenen Zyklus.

Menstruationsphase: Loslassen und Regeneration

Während der Menstruationsphase ist es wichtig, sanft mit sich umzugehen. Restorative Yoga-Praktiken wie Yin Yoga oder Yoga Nidra können helfen, den Körper zu entspannen und das Loslassen zu fördern. Atemtechniken wie die Ujjayi-Atmung unterstützen das Nervensystem dabei, sich zu beruhigen und Schmerzen zu lindern.

Follikelphase: Aufbau von Energie

In der Follikelphase eignet sich Vinyasa Yoga, um den aufsteigenden Energiefluss zu unterstützen. Diese Phase ist optimal, um an Kraft und Flexibilität zu arbeiten. Meditationstechniken, die sich auf kreative Visualisierungen konzentrieren, können das wachsende Selbstvertrauen und den inneren Antrieb stärken.

Ovulationsphase: Klarheit und Fokus

Die Ovulationsphase ist eine Zeit hoher Energie, und Power Yoga oder intensive Atemtechniken wie Kapalabhati (Feueratmung) können dabei helfen, die Klarheit und Schaffenskraft dieser Phase zu unterstützen. In dieser Phase können Frauen oft komplexe Aufgaben mit größerer Leichtigkeit bewältigen, und Meditationen, die sich auf Dankbarkeit und Verbindung konzentrieren, können das emotionale Wohlbefinden fördern.

Lutealphase: Rückzug und Reflexion

In der Lutealphase beginnt der Körper, sich wieder nach innen zu kehren. Yin Yoga und Pranayama-Übungen wie die Nadi Shodhana (Wechselatmung) können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und den Übergang zur Menstruationsphase zu erleichtern. Meditationstechniken, die Achtsamkeit und Akzeptanz fördern, sind in dieser Phase besonders wirkungsvoll.

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Gesellschaftlicher Umgang mit dem weiblichen Zyklus
Gesellschaftlicher Umgang

Gesellschaftlicher Umgang mit dem weiblichen Zyklus

Leider wird der weibliche Zyklus in der modernen Gesellschaft häufig ignoriert oder stigmatisiert. Viele Frauen fühlen sich gezwungen, ihre Menstruation und die damit verbundenen Symptome zu verbergen. In Arbeitsumfeldern und sozialen Strukturen fehlt oft das Verständnis dafür, dass der Zyklus die Energie und das Wohlbefinden beeinflusst. Dies führt oft dazu, dass Frauen ihre Bedürfnisse unterdrücken und gegen ihren natürlichen Rhythmus arbeiten.

Ein zunehmendes Bewusstsein für den Zyklus und seine Bedeutung kann dabei helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Immer mehr Frauen setzen sich für eine Enttabuisierung des Zyklus und mehr Zyklusbewusstsein in der Gesellschaft ein. Studien zeigen, dass Frauen, die ihren Zyklus bewusst wahrnehmen und im Einklang mit ihren Phasen leben, oft ein besseres Wohlbefinden und weniger stressbedingte Beschwerden haben.

Fazit: Im Einklang mit ihrem Zyklus leben

Der weibliche Zyklus ist ein wertvoller Teil des Lebens jeder Frau, der weit über die reine körperliche Funktion hinausgeht. Durch altes Frauenwissen, moderne Wissenschaft und ganzheitliche Praktiken wie Yoga, Meditation und Atemtechniken können Frauen lernen, im Einklang mit ihrem Zyklus zu leben und eine Balance zu finden. Es ist an der Zeit, den Zyklus als Teil der weiblichen Kraft zu feiern und die gesellschaftlichen Strukturen so zu gestalten, dass sie den natürlichen Rhythmen des Körpers gerecht werden.

Quellenangaben:

  1. Zhang, X., et al. (2019). “The impact of stress on menstrual health: A systematic review.” Journal of Women’s Health.
  2. Telles, S., et al. (2017). “The effect of yoga and meditation on hormonal balance in women with irregular menstrual cycles.” Journal of Complementary and Integrative Medicine.
  3. Northrup, C. (2015). Frauenkörper, Frauenweisheit: Wie Frauen ihre ursprüngliche Fähigkeit zur Selbstheilung wiederentdecken können.
Kathrin Bonhardt - Vulvida

Über die Autorin Kathrin Bonhardt

Kathrin Bonhardt, Gründerin von Vulvida, ist eine erfahrene Yogalehrerin, spezialisiert auf Weiblichkeit, Frauenwissen und Zyklus-Yoga. Als Mutter und Yogadoula begleitet sie Frauen durch verschiedene Lebensphasen – vom Menstruationszyklus über Schwangerschaft bis zur Rückbildung. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der körperliche, emotionale und spirituelle Aspekte vereint, schafft Kathrin Räume für Achtsamkeit und Selbstfürsorge, um Frauen zu unterstützen, ihre Weiblichkeit und ihren Zyklus bewusst zu leben.

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