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Beweglichkeit verbessern durch Yoga: Wissenschaftlich fundierte Ansätze

Was ist Beweglichkeit?

Beweglichkeit ist eine zentrale Säule der körperlichen Fitness und spielt eine größere Rolle für unser Wohlbefinden, als viele denken. Sie trägt nicht nur dazu bei, sportliche Leistungen zu verbessern, sondern wirkt sich auch positiv auf die Lebensqualität aus, indem sie Verletzungsrisiken minimiert und die Haltung optimiert. Yoga hat sich als eine der nachhaltigsten Methoden erwiesen, um Flexibilität zu fördern. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie sich Beweglichkeit gezielt aufbauen lässt und warum Yoga-Übungen ein wirksames Werkzeug dafür sind – wissenschaftlich fundiert und praktisch anwendbar.

Was ist Beweglichkeit und warum ist sie wichtig?

Beweglichkeit bezeichnet die Fähigkeit der Gelenke, einen bestimmten Bewegungsradius (Range of Motion, ROM) zu erreichen. Diese Flexibilität hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Zustand des Nervensystems, der Tonus der Muskulatur, die Elastizität der Faszien inklusive Sehnen und Bändern, sowie die Gelenkstruktur. Gute Beweglichkeit ermöglicht es uns, alltägliche Aktivitäten leichter auszuführen und beugt Muskelverspannungen und -verletzungen vor.

Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit von Behm et al. (2016) betont, dass ein regelmäßiges Dehnprogramm, das statisches und dynamisches Dehnen umfasst, die Beweglichkeit erheblich verbessern kann. Hier kommt Yoga ins Spiel, da es meist sowohl statische als auch dynamische Elemente enthält.

Wissenschaftliche Grundlagen für den Aufbau von Beweglichkeit

Die Forschung zeigt, dass regelmäßiges Stretching die Muskelfasern "verlängert" und die Flexibilität über einen längeren Zeitraum erhöht. Eine Studie von Thomas et al. (2018) hat beispielsweise gezeigt, dass sowohl statisches als auch dynamisches Dehnen über einen Zeitraum von 4–6 Wochen signifikante Verbesserungen in der Beweglichkeit herbeiführen können. Wichtig ist jedoch, dass diese Effekte nur dann langfristig bleiben, wenn das Training kontinuierlich durchgeführt wird.

Yoga ist eine besonders effektive Methode zur Verbesserung der Beweglichkeit, da es eine Kombination aus statischen Dehnungen, aktiver Muskelarbeit und Achtsamkeit mit dem Atem verbindet. Die meisten Yogastile betonen sowohl das Halten von Posen (was statischem Dehnen entspricht) als auch fließende Bewegungen (ähnlich dem dynamischen Dehnen).

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Wie Yoga die Beweglichkeit verbessert

Wie werden wir durch Yoga beweglicher?

Durch regelmäßiges Dehnen in Yogahaltungen können Muskeln flexibler und dehnbarer werden. Das passiert nicht nur, weil die Muskelfasern selbst „wachsen“, sondern weil sich die Struktur der Muskeln und das Nervensystem anpassen. Die Muskelspindeln (sensorische Rezeptoren im Muskel) und das zentrale Nervensystem „lernen“, größere Bewegungsradien zuzulassen, indem sie die Schwelle für den Dehnungsreflex verschieben. Dadurch fühlt sich der Muskel länger an und lässt sich besser dehnen.

Eine echte Verlängerung der Muskelfasern kann durch das Hinzufügen von Sarcomeren in Serie (den kleinsten funktionellen Einheiten des Muskels) entlang der Muskelfaser erfolgen. Diese Anpassung tritt bei regelmäßigem Beweglichkeitstraining oder unter spezifischen Belastungen auf, z. B. wenn der Muskel häufig in verlängerten Positionen arbeitet. Studien zeigen, dass gezielte Dehnungsübungen oder exzentrisches Krafttraining diesen Prozess fördern können.

Ein Beispiel: Wenn der Beinbeuger (Hamstring) durch regelmäßiges Stretching belastet wird, können neue Sarcomere in Serie hinzugefügt werden, was zu einer tatsächlichen Verlängerung der Muskelfasern führt.

Die Rolle von Yoga beim Aufbau von Flexibilität

Eine körperorientierte Yogastunde integriert viele verschiedene Dehnmethoden und bietet so eine ganzheitliche und ausgewogene Herangehensweise an die Verbesserung der Beweglichkeit. Einige Yogaübungen zielen besonders darauf ab, die Flexibilität in den Hauptmuskelgruppen zu fördern:

  • Hamstrings (Rückseite der Oberschenkel): Hier sind Übungen wie die Vorbeuge im Stehen (Uttanasana) oder der herabschauende Hund (Adho Mukha Svanasana) besonders effektiv. Studien zeigen, dass diese Übungen die Muskeln der Oberschenkel und der Hüfte dehnen und so zu einer verbesserten Beweglichkeit führen.
  • Hüftbeuger: Die tiefe Ausfallschrittposition (Anjaneyasana) dehnt die Hüftbeuger und verbessert die Flexibilität in den Hüftgelenken, was für eine bessere Körperhaltung und Stabilität sorgt.
  • Wirbelsäule: Yogaübungen wie die Katze-Kuh-Bewegung (Marjaryasana-Bitilasana) oder der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) verbessern die Beweglichkeit der Wirbelsäule und stärken gleichzeitig den Rücken.

Eine Studie aus dem Jahr 2016, die in der Fachzeitschrift „Journal of Physical Therapy Science“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass Menschen, die an einem regelmäßigen Yoga-Programm teilnahmen, bereits nach 8 Wochen signifikante Verbesserungen ihrer Flexibilität in mehreren Muskelgruppen erlebten.

Die besten Yogaübungen für Beweglichkeit

Hier sind einige Yogaübungen, die sich besonders gut eignen, um die Beweglichkeit in verschiedenen Körperbereichen zu steigern:

  • Herabschauender Hund (Adho Mukha Svanasana): Diese Übung dehnt die gesamte Rückseite des Körpers, insbesondere die Waden, Oberschenkel und den unteren Rücken.
  • Taube (Eka Pada Rajakapotasana): Eine intensive Hüftöffner-Übung, die besonders auf die Hüften, den unteren Rücken und die Oberschenkel abzielt.
  • Krieger II (Virabhadrasana II): Dehnt die Innenseiten der Oberschenkel, stärkt gleichzeitig die Beinmuskulatur und fördert die Hüftbeweglichkeit.
  • Vorbeuge im Sitzen (Paschimottanasana): Dehnt die gesamte Rückseite des Körpers und ist besonders hilfreich, um die Flexibilität der Hamstrings zu verbessern.
  • Kamel (Ustrasana): Diese Rückbeuge weitet die Brust, dehnt die Vorderseite des Körpers und verbessert die Beweglichkeit der Wirbelsäule.
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Tipps zur Verbesserung der Flexibilität mit Yoga

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten folgende Tipps beachtet werden:

  • Regelmäßigkeit: Studien zeigen, dass es entscheidend ist, Yoga regelmäßig zu praktizieren. Schon 15–30 Minuten am Tag können zu spürbaren Verbesserungen führen.
  • Atemkontrolle: Die Verbindung von Atmung und Bewegung im Yoga fördert die Entspannung und hilft den Muskeln, ihren Tonus zu senken.
  • Progressive Steigerung: Der Beweglichkeitsaufbau ist ein langfristiger Prozess. Wichtig ist, die Dehnungen schrittweise zu vertiefen und nicht zu erzwingen, um Verletzungen zu vermeiden.

Fazit: Yoga fördert die Beweglichkeit

Beweglichkeit ist nicht nur ein wichtiger Aspekt der Fitness, sondern auch entscheidend für unsere körperliche Gesundheit und Lebensqualität. Yoga bietet einen wissenschaftlich fundierten und effektiven Ansatz, um die Flexibilität zu steigern. Die Kombination aus statischen Dehnungen, dynamischen Bewegungen und Atemtechniken sorgt dafür, dass der Körper auf schonende und nachhaltige Weise beweglicher wird. Egal, ob du Anfänger oder fortgeschrittener Yogi bist – durch regelmäßige Yoga-Praxis kannst du deine Flexibilität kontinuierlich verbessern und gleichzeitig von den vielen weiteren gesundheitlichen Vorteilen profitieren, die Yoga mit sich bringt.

Quellenangaben:

  1. Behm, D. G., Blazevich, A. J., Kay, A. D., & McHugh, M. (2016). “Acute effects of muscle stretching on physical performance, range of motion, and injury incidence in healthy active individuals: A systematic review.” Applied Physiology, Nutrition, and Metabolism, 41(1), 1-11.

  2. Thomas, E., Bianco, A., Paoli, A., Palma, A., & Tarsitano, M. G. (2018). “The acute and chronic effects of stretching on flexibility: A meta-analysis.” International Journal of Sports Medicine, 39(4), 243-254.

  3. Journal of Physical Therapy Science (2016). Studie, die den Einfluss eines achtwöchigen Yoga-Programms auf die Flexibilität von Teilnehmern analysiert hat.

  4. Kandel, E. R., Schwartz, J. H., & Jessell, T. M. (2013). Principles of Neural Science.

  5. Ribeiro, F., & Oliveira, J. (2019). “Proprioception and stretching: A review of the mechanisms.” Journal of Exercise Science & Fitness, 17(4), 34-39.

  6. Freitas, S. R., & Mil-Homens, P. (2018). “Effect of long-term static stretching on muscle architecture and strength performance.” Strength & Conditioning Journal, 40(2), 96-104.

  7. Yoga Anatomy von Leslie Kaminoff und Amy Matthews (2011).

Niels Gödecke - Vāpa Yoga

Über den Autor und Yogalehrer Niels Gödecke

Niels Gödecke von Vāpa Yoga ist ein erfahrener Spezialist für Yoga, Beweglichkeit und ganzheitliche Gesundheit. Mit seiner tiefen Expertise und jahrelangen Erfahrung unterstützt er Menschen dabei, ihre körperliche Flexibilität, Stärke und Stabilität langfristig zu steigern. Dank seiner Spezialisierung auf Mobility und funktionelles Training kann er gezielt auf die individuellen Anforderungen seiner Teilnehmer eingehen. Sein Ansatz kombiniert Yoga, Mobilitätstraining und Gesundheitsförderung auf einzigartige Weise und bietet eine umfassende Lösung für körperliches und mentales Wohlbefinden.

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